In diesem Eintrag werden wir sehen, was eine SWOT-Analyse ist und warum und wie wir sie auf uns selbst anwenden können. Ich empfehle dieses nützliche Instrument im Eintrag zu Stress durch fehlende Unterstützung und durch ein Gefühl von Arbeitsplatzunsicherheit. Sehen wir genauer, warum.
Was ist die SWOT-Analyse?
Es handelt sich um ein Instrument, dass seit den 1960er Jahren in der Geschäftswelt verwendet wird, um die Situation eines Unternehmens oder Projekte zu studieren. Das Akronym SWOT kommt aus dem Englischen für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren). Die Analyse besteht aus den folgenden vier Schritten:
- Erstellung der SWOT-Matrix
- Unternehmensanalyse oder interne Analyse (Stärken und Schwächen)
- Umfeldanalyse oder externe Analyse (Chancen und Gefahren)
- Entscheidung der anzuwendenden Strategie
Die Verwendung dieses Instrumentes kann nützlich sein, um:
- Neue Lösungen für Probleme zu erforschen
- Hindernisse zu identifizieren, die die Ziele einschränken können
- Die effektivste Steuerung oder Orientierung zu entscheiden
- Möglichkeiten und Beschränkungen für Änderungen zu entdecken
- Pläne für eine bessere Verwaltung von Organisationen und Systemen zu prüfen
- Ideen zu sammeln (Brainstorming)
- Grafische Darstellungen für Präsentation vorzubereiten
Warum die SWOT-Analyse auf uns selbst anwenden?
Wie wir gesehen haben, kann uns dieses Instrument helfen, Hindernisse und Einschränkungen zu entdecken, neue Lösungen zu finden und die Richtung zu entscheiden. Und diese Punkte können auf persönlicher Ebene auch nötig sein. Sei es, weil wir unsere Arbeit verloren haben und Schwierigkeiten haben, eine neue zu finden. Sei es, weil wir unzufrieden mit der derzeitigen sind, uns aber keine andere Arbeit einfällt, der wir uns widmen könnten. Oder möglicherweise möchten wir unser Selbstvertrauen verbessern. Deshalb habe ich dieses Instrument in den Einträgen Bewältige Stress durch fehlende Unterstützung oder Anerkennung und Bewältige Stress durch ein Gefühl von Arbeitsplatzunsicherheit erwähnt.
Manchmal können wir feststecken und keine Lösung sehen oder nicht wissen, welche Entscheidung wir treffen sollen. Das liegt oft daran, dass wir wahrscheinlich nicht alle möglichen Optionen sehen; oder denken, dass wir nicht über die nötigen Mittel verfügen, um der Situation entgegenzutreten. Uns in diesen Momenten auf unsere Stärken zu besinnen und über unsere Chancen nachzudenken, kann genau das sein, was wir brauchen. Uns unsere Schwächen einzugestehen kann der erste Schritt sein, sie zu akzeptieren und an einigen zu arbeiten.
Sogar die möglichen Gefahren schwarz auf weiß zu notieren, könnte uns Hinweise geben. Das heißt, Ideen über zu verbessernde Aspekte. Gefahren können zu Chancen werden, wenn wir unseren Blickpunkt ändern oder Kenntnisse, Fähigkeiten oder persönliche Aspekte verbessern.
Wie führt man die SWOT-Analyse durch
1. Erstellung der SWOT- Matrix
Obwohl du mit der internen und externen Analyse anfangen könntest, schlage ich vor, dass du zuerst die SWOT-Matrix vorbereitest. Unser Gehirn funktioniert nämlich nicht linear. Während du also über deine Stärken nachdenkst, fällt dir vielleicht eine Chance ein. Oder wenn du dir mögliche Gefahren überlegst, denkst du möglicherweise an eine Schwäche. Deshalb denke ich, es ist eine gute Idee, die Matrix nach und nach auszufüllen, so wie dir die verschiedenen Punkte einfallen.
So sieht eine SWOT-Matrix aus:
2. Interne Analyse
Als zweites ist es angebracht, die interne Analyse durchzuführen. Das heißt, all unsere Stärken und Schwächen aufzuzählen.
Einerseits denke an Kenntnisse und technische Fähigkeiten, also Dinge, die du gut kannst oder die du nicht so gut kannst, aber nötig für dein Leben oder deine Arbeit sind. Damit will ich sagen, dass du nicht alles aufzulisten brauchst, dass du nicht weißt oder kannst, um die Liste der Schwächen mit Dingen zu verlängern, die du in deinem Leben nicht brauchst. Warum sollte ich zum Beispiel in die Liste der Schwächen schreiben, dass ich keine Ahnung von Atomphysik habe, wenn ich weder Atomphysiker bin noch werden will.
Vergiss auch nicht, unter deinen Stärken alle Studientitel und abgelegte Kurse zu erwähnen. Wenn du einen für deine Arbeit nötigen Titel hast, aber wenige Kenntnisse bewahrst, könnte es ein Punkte für die Liste der Schwächen sein.
Andererseits denke auch über deine Sozialkompetenzen nach: emotionale Intelligenz, gut mit Menschen umgehen zu können, Assertivität, Empathie, aktives Zuhören, Kommunikationsfähigkeiten, Führungsqualitäten, Proaktivität, Selbstwertgefühl usw. Welche Charakter- und Persönlichkeitsstärken hast du und welche Punkte könntest und solltest du vielleicht verbessern?
3. Externe Analyse
Nach dem inneren Einblick ist der dritte Schritt, über unsere Umgebung nachzudenken. Welche Chancen hast du? Was deine Arbeit angeht, gibt es vielleicht eine freie Stelle in deiner Firma, die dich interessiert? Hast du eine Stellenanzeige gesehen, wo du Kenntnisse und Fähigkeiten anwenden könntest, die du derzeit nicht verwendest? Falls es dir schwer fällt, eine Arbeit zu finden, könnte es Gelegenheiten in einem anderen Gebiet geben, wo du deine Kenntnisse und Fähigkeiten einsetzen kannst?
Gibt es in deiner Gemeinde oder im Internet Kurse, Seminare oder Workshops, die für deine persönliche oder berufliche Entwicklung nützlich sind?
Welche Gefahren siehst du? Das könnte zum Beispiel die Tatsache sein, dass du in einem sehr angefragten Feld arbeitest und mit sehr qualifizierten Personen im Wettbewerb stehst. Oder möglicherweise hast du einen Beruf, der durch den wirtschaftlichen Fortschritt immer weniger Nachfrage hat. Vielleicht arbeitest du auch in einem Unternehmen, dass sich in Schwierigkeiten befindet und dem ein Umstrukturierung bevorsteht. Uns den möglichen Gefahren bewusst zu werden, erlaubt uns, uns darauf vorzubereiten, wie wir der Situation entgegentreten können.
Bitte um Hilfe mit der SWOT-Analyse
Sowohl für die interne als auch die externe Analyse kann es helfen, dich nicht nur auf deine eigenen Ideen zu beschränken. Um uns wirklich selbst kennen zu lernen und unseren Blickpunkt zu erweitern, kann es eine gute Idee sein, Familienmitglieder, gute Freunde, Mentoren, vertraute Personen, Kollegen und (ehemalige) Vorgesetzte um ihre Meinung zu bitten. Personen aus unterschiedlichen Lebensbereichen kennen verschiedene Aspekte deiner Person und können dir helfen herauszufinden, welchen Eindruck du auf andere machst.
Vor allem, wenn wir uns an einem Tiefpunkt finden oder uns Selbstvertrauen fehlt, werden sie uns sicherlich Stärken vor Augen rufen, die uns nicht eingefallen sind. Mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen werden sie uns außerdem möglicherweise Chancen entdecken, auf die wir nicht gekommen sind.
4. Entscheide die Strategie
Nachdem wir einen kompletten Überblick haben, werden wir entscheiden könnten, welche Stärken wir fördern und an welchen Schwächen wir arbeiten sollten. Die Liste der Gefahren kann uns über unsere Risiken bewusster gemacht haben, und wird uns erlauben, uns darauf vorzubereiten. Die Liste der Chancen kann uns neue Wege offengelegt haben, die wir erforschen können, sei es auf persönlicher oder berufliche Ebene.
Dabei kann uns helfen, Stärken und Schwächen jeweils mit Chancen und Gefahren zu kombinieren, und uns Fragen, wie die in der Matrix, zu stellen.
Fazit
Die SWOT-Analyse ist ein sehr nützliches Instrument, um uns besser kennen zu lernen und unsere Situation und Umgebung zu analysieren. Unsere Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren auf Papier zu bringen, kann uns Strategien und Ziele für unsere persönliche und berufliche Entwicklung offenbaren.
Kanntest du die SWOT-Analyse? Hast du sie schon mal verwendet? Denkst du, sie kann dir mehr Klarheit und Orientierung für dein Leben geben?
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